Forellensteig

Mödlingbach 


Der Mödlingbach, in früheren Zeiten wegen seiner gefürchteten Hochwässer auch Mödlinger Wildbach benannt, hat seinen Ursprung im Gebiet der Gemeinde Wienerwald (Ortsteil Wöglerin) am Winkelberg in ca. 500 m Höhe. Das Gewässer durchfließt die Gemeinden Gaaden, Hinterbrühl, Mödling, Wr. Neudorf, Biedermannsdorf, ehe er in der Ortschaft Achau nach ca. 26 km Entfernung von der Quelle in die Schwechat mündet (Mündungshöhe 172 m). Das Einzugsgebiet des Mödlingbaches beträgt insgesamt etwa 165 km2; die wichtigsten einmündenden Gewässer sind rechtsseitig der Marbach in Sittendorf (Gem. Wienerwald) sowie linksseitig der Sparbach und der Weissenbach (in den gleichnamigen Katastralgemeinden Sparbach und Weissenbach).

In alten Zeiten war das Fließgewässer auch als Nonnenbach bekannt; noch heute trägt eine große Wiese entlang des Baches zwischen Gaaden und Hinterbrühl den Namen „Nonnenwiese“.

Im zu Ende gehenden 17. Jhdt. wurden am Ufer des Baches auch einige Mühlen betrieben, so z. B. die Marchmühle (später Höldrichsmühle) und die Wiesmühle. Die Existenz bzw. der wirtschaftliche Ertrag der Mühlen wurden immer wieder durch die unvorhersehbaren Hochwässer bedroht (so z. B. im Jahr 1715).

Andererseits findet der Mödlinger Bach auch in der romantischen Literatur und Malerei der Biedermeierzeit Erwähnung und wird als klares und „artiges“ Gewässer von Einheimischen und Besuchern sehr geschätzt.

Im zu Ende gehenden 19. sowie zu Beginn des 20. Jhdts. wurde der Mödlingbach in vielen Bereichen reguliert, um die Hochwassergefahr zu bannen; in den Jahren ab 2003 wurden einzelne Abschnitte, v. a. in der Stadt Mödling, wieder renaturiert.

 

(Quellen: Beiträge zur Hydrografie Österreichs; Heft 62, Wien 2014; Kurt Janetschek, Hinterbrühl im Wandel der Zeit, Hinterbrühl, 1983)