Robert-Lieben-Promenade

Die Villa Todesco bestand bis in die 1930-er Jahre (Aquarell von Ludwig Hans Fischer)

© Aquarell von Ludwig Hans Fischer

Robert-Lieben-Promenade (auch als Nussallee bezeichnet)


Robert (von) Lieben (1878-1913), war ein österreichischer Physiker und erfand unter anderem die Lieben-Röhre, die den Aufbau des Ferntelefonnetzes ermöglichte. Er verbrachte in seiner Kindheit viel Zeit in der Hinterbrühl in der elterlichen Villa Todesco. Er soll in diesem Haus die elektrische Beleuchtung installiert haben, was in der damaligen Zeit etwas völlig Neues war. Seine Erfindungen waren hauptsächlich im Bereich der Verstärkung elektronischer Signale angesiedelt. Die dazu nötigen Kenntnisse brachte er sich selbst bei, er war Gasthörer an der Universität in Wien und in Göttingen, hatte aber keinen Studienabschluss. Zwischendurch hatte er auch eine Telefonfirma in Olmütz, die er aber bald wieder verkaufte.  Robert Lieben reichte insgesamt vier Patente seiner Erfindungen ein. Er hatte in früher Jugend einen Reitunfall, von dem er sich nie ganz erholte. Es ereilte ihn 1913 ein früher Tod mit 34 Jahren. 

Schon von früher Jugend an weilte Robert von Lieben in der elterlichen Villa Todesco, die inmitten des Grundstücks des heutigen Kinderdorfs stand, nur wenige Meter von hier. Sein Vater war Wiener Börsekammerpräsident, seine Mutter Salonieré.  

Seine Schwester Henriette von Lieben, verehelichte Motesiczky, zu der er eine enge Beziehung hatte, war die Mutter von Karl und Marie Louise von Motesiczky. Marie Louise, die eine berühmte Malerin wurde und Hinterbrühl in einigen Ansichten verewigte, emigrierte mit ihrer Mutter 1938 nach Grossbritannien. Sie verkauften die Familienliegenschaft 1956 Hermann Gmeiner, der dort das SOS Kinderdorf Hinterbrühl begründete. Karl von Motesiczky kam 1943 in Auschwitz um, weil er jüdischen Familien im Haus in der Hinterbrühl Unterschlupf gewährte. 

Einer der Freunde Robert Liebens war Hugo von Hofmannsthal, der oft auf Besuch in der Hinterbrühl weilte.  Es hat es den Anschein, als hätte es in jungen Jahren ein gegenseitiges Interesse zwischen Henriette von Lieben und Hofmannsthal gegeben.

Robert von Lieben heiratete 1911 die Burgschauspielerin Anny Schindler.


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